Tag 61-72: Koroni – die Katzen

B: Ja, die Katzen – ein schwieriges Thema. Koroni (ebenso wie viele andere griechische Orte) ist bevölkert von umherstreunenden Katzen. Manche sind Einzelkämpfer, andere versuchen in Gruppen zu überleben. Die beliebtesten Wohnplätze sind in oder auf großen Mülltonnen, die grundsätzlich offen stehen. Und unser CP wird von einer Gruppe von ca. 10-12 Katzen bewohnt. Sie sind hier nicht wohl gelitten von den Besitzern, aber es gibt sie eben. Ich vermute, dass es sich für sie im Sommer hier gut leben lässt, wenn der Platz von vielen Menschen bewohnt wird. Jetzt, im Winterhalbjahr sind sie ausgehungert. Außer uns bleibt  nur noch ein englisches Paar mit Zelt länger, als nur ein paar Tage. Und die verjagen die Katzen. Sie sind anfangs so ausgehungert, dass sie sich um unsere schlecht gewordene Milch kloppen. Also kaufe ich Trockenfutter und füttere sie 2x am Tag. Ein kleines dürres, schmutziges Kätzchen, von Martin liebevoll nur ‚der Hungerhaken‘ genannt, wächst mir besonders ans Herz. Sein Geschwisterchen sieht besser genährt aus. Trotz all meiner Bemühungen stirbt nach etwas 1 Woche das Geschwisterchen, woran, weiß ich nicht. Martin findet es auf einmal tot auf unserem Platz, es hatte sich seit 2 Tagen nicht mehr am Fressen beteiligt. Die Mutter hört dann auch auf zu fressen, und der Hungerhaken humpelt. Bei dem Versuch ihm zu helfen, zeigt sich, dass die eine Pfote voll mit Eiter ist. Ich tue, was ich kann, um ihm zu helfen, aber wenige Tage später stirbt es auch und wenige Stunden später noch die Mutter der beiden. Wir konnten nur noch Sterbehilfe leisten. Mich hat das richtig mitgenommen, ich bin froh, dass wir am nächsten Tag abreisen.


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.