M: Nachdem wir eigentlich heute schon genug geleistet haben (nämlich das ganze antike Korinth „gemacht“) steht noch mehr auf dem Plan – schließlich haben wir übermorgen eine Verabredung in Athen und davor gilt es noch einiges zu sehen und zu erleben…
Akrokorinth ist die große und weithin sichtbare Akropolis auf dem Tafelberg, der mit 580m Höhe direkt über Korinth thront. Auch hier waren wieder alle vertreten: Ab der Jungsteinzeit war an diesem strategisch günstigen Punkt Leben. Die alten Griechen waren lange nicht die ersten und danach kamen dann die Römer, die Goten! und die Normannen!, die Kreuzfahrer, die Osmanen …. Nach oben gibt es eine gut-Klaus-taugliche Straße. Dort ist die Aussicht toll, nur nicht die Aussicht auf die Öffnungszeiten. Aufmerksame Leser unseres Blogs wissen schon Bescheid: Wir haben es wieder einmal geschafft. Es ist zwar noch nicht 15:00, aber nicht mehr soo lange hin. Viel zu stressig, da jetzt noch reinzuhuschen. Zumal wohl alle Angestellten griechischer Stätten in stiller Einigkeit darüber sind, dass 15:00 auch auf die Minute genau die Zeit sein muss, zu der denn auch wirklich alle Besucher draußen zu sein haben und das Vorhängeschloß angelegt wird. 15:00 = Feierabend! Sage einer, die Griechen seien nicht präzise.
Also: Akrokorinth ist für uns und heute zu. Dableiben, übernachten und morgen Früh rein? Der kleine Parkplatz oben an der Festung lädt dazu ein. Hier bietet sich ein grandioser Ausblick über Korinth, den Isthmus von Korinth und den Golf von Korinth. Mitten im Golf präsentiert sich die Halbinsel im Golf, die von der kleinen Stadt Loutraki zum Kap Melangavi reicht – da wollen wir später noch hin, denn dort gibt’s den Tempel der Hera Akraia.
Allerdings: s.o. Athen ruft. Und dann wäre da ja auch noch der Kanal von Korinth usw…… Dementsprechend fällt die Übernachtung auf dem Berg aus.
Ade Akrokorinth > Hallo Kanal von Korinth.
Das technische Schauspiel versteckt sich z.B. unter einer völlig unspektakulären Straßenbrücke, Modell „griechisch abgenutzt“. Der Kanal wurde vor über 100 Jahren auf einer Länge von gut 6km in die Felsen des Isthmus von Korinth, also der Landenge zwischen Golf von Korinth und dem Saronischen Golf. Ich finde den Kanal faszinierend, der Blick von der Brücke über 80m direkt nach unten auf das Kanalniveau ist atemberaubend. Die Atmosphäre auf der Brücke ist es allerdings nicht. Wieder einmal entsteht der Eindruck, dass dieses Großwerk anderswo mit ganz anderen Ehren und immensen Aufwand abgefeiert werden würde. Nicht aber in GR. Also gilt es, auszuharren, über die Brücke bretternde LKWs zu ertragen und auf das eine Schiff zu warten, das durch den Kanal gezogen wird.
Fotos machen, weiterziehen. Noch durch das touristisch geprägte Loutraki mit großem Casino und landesweit bekannter Sprudelwasserquelle durchfahren, dann die Landspitze Richtung Kap Melangavi durchqueren und erst mal beim See von Limni Vouliagmenis Halt machen. Hier wäre auch ein toller Platz zum übernachten, denn der See (ist es denn eigentlich einer?) liegt ganz idyllisch direkt hinter dem Meer, von diesem getrennt durch hohe Felsen. Erst sieht es so aus, als gäbe es keine Verbindung zum Meer, aber dann lässt sich in der Dämmerung doch ein schmaler Durchbruch in den Felsen ausmachen. Also See oder Bucht? Hm, das klären wir heute nicht mehr und fahren doch noch weiter zum Kap. Dort angekommen, meinen wir einen tollen, sehr exponierten Platz direkt auf den Klippen hinter dem Leuchtturm und oberhalb des Hera-Tempels erobert zu haben. Ein Rundblick über das Meer und die gegenüberliegenden Ufer des Golfes von Korinth mit den nachtfunkelnden Städten rundum – herrlich! Das wird bestimmt eine schöne, ruhige Nacht, mit Premiumausblick in märchenhafter Lage ……. denkste! – aber dazu mehr im nächsten Beitrag;)
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