B: Nachdem wir gestern Abend in Gythia angekommen sind, haben wir uns ganz simpel direkt an der Straße und direkt am Meer auf einen kleinen Parkplatz gestellt. Martins Idee – eine gute! Noch an dem Abend haben wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort gemacht. Es ist wie so oft: ein ganz nettes Städtchen, es sind relativ viele Tavernen geöffnet, aber in jeder sitzen nur 2-3 Leute, oder gar niemand. Das macht es etwas trostlos. Manches ist schön hier, manches hässlich, manches verlassen. Nach dem Spaziergang sind wir hungrig und ein Lokal ganz in der Nähe unseres Stellplatzes sieht recht einladend aus. Die Leute sind nett, das Essen eher mittelmäßig. Als wir ‚heim‘ kommen, merke ich: ich habe meine erste Reisekrise. Noch eine Stadt, noch eine Sehenswürdigkeit, noch einen Strand gesehen. Und jetzt?
An diesem Morgen kann ich mit Martin gut darüber reden, das macht es besser. Auch, dass er ganz einfach sagt: wir müssen das kein Jahr machen, wir können die Reise jederzeit abbrechen. Ich merke, was mir fehlt, ist das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun. Offensichtlich bin ich darauf seit Jahren geeicht. Nein, ich möchte die Reise nicht abbrechen. Ich merke, dass ich in Wangen derzeit keinen Auftrag habe und dass ich die Zeit und den Raum, den diese Reise mir eröffnet, brauche. Wofür, das weiß ich noch nicht. Aber ich will mich überraschen lassen.
Die Sonne scheint und wir sehen uns noch die kleine Landzunge mit (leider geschlossenem) kleinen Museum und Leuchtturm an. Die Stadt wollen wir nicht mehr ansehen. Also fahren wir zeitig weiter zu den Tropfsteinhöhlen bei Dyros, auch Glyfada-Grotte genannt. Mal sehen, ob wir um diese Jahreszeit überhaupt Zutritt bekommen.
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