B: Gestern hat sich Martin noch um Eintrittskarten für die Caverne du Pont d’Arc gekümmert, denn die kann man im Internet käuflich erwerben (also die Eintrittskarten) und ausdrucken. Dann muss man hoffentlich nirgendwo mehr anstehen, wenn man das Ganze besichtigen möchte. Überhaupt ist das ja eine klasse Idee (natürlich von Martin): Heute hat diese mit viel Aufwand künstlich nachgebildete Höhle erst den 2. Tag geöffnet und wir sind dabei! Ob sie am ersten Sonntag ihrer Eröffnung völlig überfüllt sein wird, wird sich zeigen.
Das Original heißt Chauvet-Höhle. Dort dürfen Normalsterbliche aber leider nicht hinein, sie bleibt den Wissenschaftlern vorbehalten. Um diese außergewöhnlichen Wandmalereien, die irgendwann vor ca. 22.000 bis 35.000 Jahren vor unserer Zeit entstanden sein sollen (die Experten sind sich da nicht ganz einig), aber der breiten Masse zugänglich machen zu können, hat man also diese einmalige Höhle detailgetreu nachgebaut. Die Bilder an den Wänden haben Künstler mit Materialien aus dieser vergangenen Zeit nachgemalt und dabei, wie wir jetzt wissen, eine Menge Geduld, Schweiß und Tränen aufgebracht.
Es ist erstaunlicherweise gar nicht sehr voll, und das, obwohl doch auch das Wetter sehr dafür spricht, sich für heute eine Drinnen-Aktivität zu suchen. In die Höhle darf man nur mit einer geführten Gruppe. Wer kein Französisch versteht, bekommt einen Audioguide. Zu einer exakten Uhrzeit, die wir im Internet aussuchen konnten, beginnt die Führung. Das mit dem Audioguide klappt mal mehr mal weniger gut. Manchmal erzählt der Erzähler auch etwas über eine Malerei an einer anderen Stelle, dann werde ich ratlos und schaue mich hektisch um, ob ich ein Bild an den nur minimal beleuchteten Wänden nicht gefunden habe. Dafür spricht der Erzähler in ausgesprochen poetischen Worten. Naja, zum Schluss bekommen wir dann doch alles zusammen, schließlich kann dieser Guide sich auch wiederholen. Die Malereien sind beeindruckend bis wow. Kaum zu glauben, dass Menschen vor so vielen Jahren ein solches Gespür für künstlerische Darstellung hatten. Fotos durften wir nicht machen und diesmal hat sich Martin (ganz im Vergleich zu Anderen in der Gruppe) auch daran gehalten. Mal einen Blick auf die Internetseite der Höhle zu werfen, lohnt sich.
Nach der Besichtigung suchen wir uns zwischen all den Campingplätzen mit direktem Ardèche-Zugang den Camping Mondial aus. Die Campingplätze sind alle zwischen Fluss und Straße gelegen und haben dadurch diese handtuchschmale Form. Wir stellen uns Richtung Fluss, mit der Folge, dass wir kein WLAN haben, das reicht meist nicht sehr weit von der Rezeption aus betrachtet.
M: Die neue, sensationelle Caverne du Pont d’Arc: Leider keine Fotos aus der Höhle, weil verboten und ohne gescheite Foto-Ausleuchtung auch eher sinnlos, daher bitte hier gucken: http://de.cavernedupontdarc.fr/
Und hier sind die Kulissenbauten zu finden.
Und hier gibt’s die Informationen zum Original, der Chauvet-Höhle.
Diese gehört -natürlich- zum UNESCO-Welterbe.
Heute, als wir dort waren, war es tatsächlich recht ruhig. Später, nachdem wir unseren strikt geführten Gang durch die Höhle schon absolviert hatten, wurde es dann im Besucher-Empfangszentrum doch drängelig. Die meist jungen Guides waren freundlich, aber noch nicht wirklich vernünftig organisiert. Es war erst der zweite Tag nach der offiziellen Eröffnung der Höhle – so ein bisschen im Versuchskaninchen-Status (oh-Besucher mit Femdsprache!) fühlten wir uns durchaus;) Egal, es war toll und unbedingt sehenswert! Auch wenn unser Audio-Guide, die französische Echt-Guide (wie sagt man das richtig?) und alle in von uns bestaunten Multimedia-Spektakeln interviewten Fachleuten immer nur in Superlativen schwelgten, was die hohe Kunst der in der Original-Höhle entdeckten Wandmalereien anbelangt („dort waren schon alle Kunstrichtungen vertreten und perfekt ausgebildet“) – und das ein wenig nervte, war es doch auch für uns Laien absolut erstaunlich, was die Menschen vor 30.000 Jahren da zustande brachten – genial!
Schaut selbst – Bilder aus der Höhle: http://de.cavernedupontdarc.fr/entdecken-sie-die-caverne-du-pont-darc/
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