Tag 178: Lucca

B: Martin hat gelesen, dass man auf der Stadtmauer von Lucca, die sehr breit sein soll, prima mit dem Fahrrad fahren könne. Also radeln wir Richtung Stadt und suchen einen Aufgang zur Mauer. Der ist schnell gefunden. Nur diese Mauer ist eher ein Wall, erinnert an einen norddeutschen Deich und Fahrradfahren geht hier wirklich bestens. Spaziergänger und Radfahrer bevölkern den Wall und genießen mit uns das schöne Wetter. Von hier aus kann man die Altstadt von Lucca ein Stück überblicken und mithilfe des Stadtplans finden wir gut den Zugang dort, wo wir als erstes hin wollen. Lucca ist wieder mal eine italienische Stadt, die unbedingt sehenswert ist! Auch sie hat ihren ganz eigenen Charakter und ist wunderschön.
Die Räder stellen wir ab und erkunden den Ort weiter zu Fuß. Uns fällt ein Prospekt in die Hand, der Werbung für Tanzveranstaltungen an diesem Wochenende hier in Lucca an verschiedenen Plätzen und Orten macht. Um 17 Uhr soll die erste Veranstaltung stattfinden. Wir laufen rund um besagtes Haus, um überhaupt den Eingang zu finden. Die Dame am Empfang will uns erst gar nicht reinlassen, weil, wie sie uns wortreich erklärt, alle verfügbaren Karten schon reserviert seien, wenngleich das Ganze keinen Eintritt kostet. Wir vermuten, aus Mitleid mit den deutschen Touristen, drückt sie ein Auge zu und lässt uns durch. In Räumen, wie aus einem alten Schloss, wird jeweils in einem Raum zur Musik eines einzigen gespielten Instruments getanzt, mal von einer, mal von mehreren Tänzerinnen und Tänzern. Sehr eigen, sehr besonders, sehr ästhetisch. Von Raum zu Raum wird unser kleines Grüppchen Zuschauer zu den unterschiedlichen Tänzen mitgenommen. Eine ganz besondere Atmosphäre entsteht. Danach folgen wir weiteren Tanzperformances, die in der ganzen Stadt verstreut, mal draußen auf Plätzen, mal drin in kleinen Läden, stattfinden. Es ist immer etwas ganz Besonderes, solche Überraschungen zu erleben.

M: Die mit Alleebäumen gesäumte Stadtmauer von Lucca ist wie eine breite Promenade und wird von den Einwohnern auch so genutzt. Sie ist mit ihren Festungsanlagen fast vollständig erhalten und schützt (auf bestimmte Art auch heute noch) das große Gebiet der Altstadt. Lucca war einstmals eine der bedeutendsten europäischen Städte, lebte zuletzt von der Textilindustrie und gilt heute noch als sehr reiche Stadt. Wir dürfen die großen Plätze, die romanischen Kirchen und mittelalterlichen Türme bestaunen und auch die skurille Piazza dell’anfiteatro. Diese ist der Innenraum des früheren römischen Amphitheaters und deren Mauern werden jetzt für Restaurants und Geschäfte genutzt. Außen sind noch die Originalteile des Amphitheaters zu erkennen. Das nenn‘ ich mal ne gescheite Weiterverwendung von vorhandener Bausubstanz;)

Mehrere  etwas spezielle Süßwarenläden sehen wir. Schaut Euch dazu mal das Bild mit den Schuhen im Schaufenster genauer an:)  

Das Lucca Dance Meeting ist ein jährlich wiederkehrendes Tanzfestival mit Wettbewerben, Shows und Bühnenauftritten. Wir erfreuen uns an „Incursioni“ in Luccas Geschäften und Straßen und eben der von Bettina bereits genannten Veranstaltung im Stadtpalast. Da wir bei dem Fachpublikum (und Angehörigen der KünstlerInnen) wohl die einzigen Nicht-Insider sind, hat die Sache noch mal einen besonderen Reiz für uns – unverhofft und toll:)

    

 


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Kommentare

2 Antworten zu „Tag 178: Lucca“

  1. Avatar von Nadine
    Nadine

    Hallo liebe Betti, das ist echt ne tolle Idee mit dem Blog !! Gerade als ich die Bilder von Lucca gesehen habe sind bei mir ganz viele schöne Erinnerungen gekommen! Myron und ich haben dort einen Teil unserer Hochzeitsreise verbracht hab dort auch tolle Stiefel gekauft !!! Ach ja…..

    1. Avatar von Bettina
      Bettina

      Liebe Nadine,
      das freut mich ja, dass unsere Seite so schöne Erinnerungen hervorlockt. Hochzeitsreise in Italien – klingt nach einer tollen Idee!
      Und Schuhe muss man hier doch einfach kaufen, oder? Ich habe mir welche auf Sizilien geleistet. 🙂

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