Tag 176: Monteriggioni

M: Heute geht’s weiter mit unserer Toskana-Kennenlern-Tour.
Von Siena aus fahren wir über kleine Landstraßen auf und ab durch die schöne Hügellandschaft, mit dem ersten Tagesziel Monteriggioni. Dazu sagt eine unserer Quellen, dass man Monteriggioni auf jeden Fall machen soll, denn der Ort innerhalb seiner mittelalterlichen Stadtmauer sei der „vielleicht schönste der Toskana“…. und auch: „jedes Haus und jede Kirche schmiegt sich hinter die alte, turmbewehrte Stadtmauer“. Na, welches Bild entsteht da im Kopf? Ein dichtes, enges Gewirr von Häusern und Gassen, oder? Das ist aber nicht der Fall. Die Wehrmauer gibt es, die Türme auch, der Blick auf dieses Ensemble ist bereits von weitem imponierend. Auf dem großen, gebührenpflichtigen Parkplatz vor dem Ort ist Endstation. Heute ist auf dem Parkplatz fast nix los, aber es ist deutlich, dass hier in der Saison große, internationale Besuchermengen erwartet werden. Einmal innerhalb der Mauern angekommen und in das Rund geschaut, komme ich leicht ins Grübeln. Nach Durchmessung aller Gassen (deren 3-4) und abfotografieren aller Häuser (gefühlt max. 40) bin ich enttäuscht. Das vor langer Zeit als vorgelagerte Wehranlage für die große Stadt Siena errichtete Örtchen ist hübsch und lieblich, aber nicht mehr. Die Häuser verlieren sich eher innerhalb der Mauern und kein einziges „schmiegt“ sich an diese, sie halten alle mindestens Schrebergartenabstand. Und „jede“ Kirche? Es gibt nur eine.
Ganz sicher kann man hier auf dem Ortsplatz im Sommer prima draußen sitzen und es sich bei einem Roten gut gehen lassen, gerne auch mit romantischer Übernachtung. Aber genauso gut hat man das Nest in einer halben Stunde von vorne bis hinten in aller Ruhe komplett gesehen und kann auch wieder fahren. Ein Puppenstübchen für Japaner (diese mal nur stellvertretend aufgeführt) mit dazugehörigen Schnick-Schnack-Lädchen.
Nach der Pracht von Siena vielleicht für uns nicht das richtige Anschlussprogramm…

Was mir aber gut gefallen hat, war die Feststellung anhand von Infotafeln im Ort, dass es einen wiederentdeckten (oder nach dem Boom auf den Jakobsweg eher wiederbelebten) Pilgerweg gibt – den (die?) Via Francigena. Der Weg führt von Canterbury nach Rom, durchquert dabei Frankreich und überwindet die Alpen am Großen St. Bernhard, um dann im Aosta-Tal in Italien anzukommen. Das gefällt mir:)     

Und zu guter Letzt: Wenn der ein oder andere grübelt, woher ihm Monteriggioni irgendwie bekannt vorkommt – es ist Schauplatz von Assasin’s Creed II.

Fertig, einsteigen, weiter geht’s. Nächstes Ziel: San Gimignano. So ähnlich wie Monteriggioni, aber ganz anders;)
Wieder eine schöne Fahrt über Land dorthin und ebenfalls kein Einlass für Klaus in die Stadt. Insofern haben sich diese alten Orte ihre Wehrhaftigkeit durchaus erhalten;)
Es sind etliche Parkplätze (selbstverständlich ordentlich gebührenpflichtig) rund um die Stadt ausgewiesen, aber keiner davon für Camper. Wohnmobile werden höflich etwas weiter weg dirigiert, angeblich soll der Gemeinde-Stellplatz nur einen KM entfernt sein. Es fragt sich nur von wo? Jedenfalls ist der Platz vorhanden und zugänglich und die Schranken sind auch offen und Geld will (so früh im Jahr) auch keiner. Na gut;)


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