Tag 165: Von Neapel nach Pompeji

B: Helga und Martin kommen um  halb 12 zu uns an den Hafen, und gemeinsam fahren wir im Klaus nach Pompeji. Bei der Suche nach einem Parkplatz finden wir einen Campingplatz – Camping Zeus – der seine Plätze auch als Parkplatz vermietet. Wir parken hier zunächst und gehen dann zusammen auf das Gelände des antiken Pompeji. Es ist enorm weitläufig!
Die Sonne scheint und wir gehen durch die Straßen jener Stadt, in der im Jahre 79 in nur 2 Tagen alle Bewohner durch einen Vulkanausbruch des Vesuvs zu Tode kamen. Am ersten Tag erstickten die meisten Menschen, die nicht schon Tage vorher (es kündigte sich an) geflüchtet waren, unter einer Wolke aus Asche und Bimssteinstaub, den Rest erledigten Glutlawinen anderntags. Gruselig! Hochinteressant aber, was bis zu den Ausgrabungen von dieser Stadt konserviert wurde. Besonders beeindruckend finde ich die versteinerten menschlichen Zeitzeugen, erst durch sie kann ich richtig nachfühlen, wie es gewesen sein muss, von diesem Vulkanausbruch überrascht worden zu sein.
Die Straßen der Stadt sind lang und die Wege sehr uneben, so tun uns am Ende unseres Rundgangs die Füße anständig weh. Bevor Helga und Martin dann mit dem Zug wieder nach Neapel in ihr Hotel fahren, lassen wir unsere gemeinsame Zeit in einem Restaurant ganz in der Nähe des Campingplatzes ausklingen. Sehr schön war es mit den beiden!

Und weil es so das Einfachste ist, entscheiden wir uns, auf diesem Platz gleich zu übernachten.

M: Der Chef des kombinierten Park- und Campingplatzes bekommt übrigens ein dickes Sonderlob! Als ich ihn frage, ob wir das Parkticket auch in ein Übernachtungsticket umwandeln können, willigt er ohne Umschweife ein. Dazu muss man wissen, das unsere Parkgebühren bis dahin schon bei ca. 18€ lagen und der Übernachtungstarif für uns ebenfalls ca. 18€ beträgt. Das macht er klaglos mit und bekommt dafür von uns 3 Sterne!    

Anders als bei „unseren“ bisherigen antiken Stätten geht es hier mal ums „Volk“. Naja, mehr oder weniger. Jedenfalls sind nicht große Tempel oder Opferstätten das, was die Streifzüge durch die gut „konservierte“ Stadt interessant macht. Es geht um das Innenleben von Wohnhäusern, um Garküchen (Fast-Food antik;)) und ähnliche Nettigkeiten.

Auf Anhieb erkenne ich das Original eines Fußbodenmosaiks wieder, das Bettina und ich vor zwei Jahren bereits einmal bei einer Ausstellung zu Alexander dem Großen in Rosenheim betrachtet haben. Es zeigt eine Schlacht der Truppen von Alexander gegen die Perser – die dominierenden Personen hoch zu Ross. Ein sehr intensives und aufwendiges Werk.

An einer Tür mit Gitter drücken sich alle die Nase platt – also will ich auch mal sehen, worum es geht;) Man schaut in einen schmalen Hausflur und sieht auf dem Fußboden ein Mosaik – ein kleiner Hund, der scheinbar die eintretenden Besucher ankläfft. Netter Gag – statt Fußmatte;)     

Hier in Pompeij ist vieles so deutlich erhalten geblieben, dass die Bedeutung einzelner Gebäude und Räume sich viel eher erschließt als bei sonstigen Ancient Sites – dort muss in der Regel viel Phantasie herhalten bei den meist wenigen Steinhaufen … zurecht ist Pompeij UNESCO-Welterbe.  

Hier geben manche Details schon eine Menge preis:
Einigen
der „Haupt“- Straßen in Pompeji sieht man z.B. deutlich an, wie stark sie von eisenbereiften Karren/Wagen frequentiert wurden – in den durchaus harten Pflastersteinen (Basalt?) haben sich seinerzeit wohl im Kauf der Jahre sehr tiefe Rillen (manche mehr als 10cm) eingefräst. Auch damals hätte man wohl schon mehr Geld in die Straßeninstandsetzung stecken können;) Für die Passanten, die zu Fuß die Straßen queren mussten, gab es an exponierten Stellen erhabene Steine, die quer über die Straße führten. Mann könnte meinen, das seien frühe „Zebrastreifen“ gewesen, wahrscheinlicher ist aber wohl, dass sie dazu dienten, dass die feinen Sandalen nicht dem niederen Straßenschmutz ausgesetzt werden mussten (Prinzip: Trocken über den Bach). Naja, das recherchiere ich jetzt nicht und belasse es bei der Mutmaßung…..      

Ein schöner, aufschlussreicher und anstrengender Tag: Pompeji volles Programm. Mit Helga und Martin allerdings war es unangestrengt angenehm.
Die beiden haben am Schluss aber noch mal so richtig gelitten: Schon längst im Zug auf dem Rückweg nach Neapel, fällt Helga auf,  dass was wichtiges fehlt: Ihre Kamera! Die steckt nämlich noch in meiner Weste, die tagsüber in Helgas Besitz war …. das bedeutete für die zwei: aus’m Zug raus, auf den nächsten in die andere Richtung warten, Kamera abholen und nochmah warten, bis es wieder nach Neapel ging. Das dauerte….   

gi


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.