Tag 164: Der Vesuv & Helgas Geburtstag

B: Salerno wollen wir uns nicht näher anschauen, verwöhnt und auch schon etwas gesättigt, wie wir von schönen italienischen Städten sind. Ich bezahle die Übernachtung bei dem Menschen, der auch über die abgeschleppten Autos wacht: erst mal muss er sich wortreich sortieren, dann telefonieren (auch wortreich), dann Geldscheine aus einem Umschlag zählen, zwischendrin streut er immer mal eine freundliche Entschuldigung ein, trällert ein Liedchen, dann überlegt er, zieht einen Zettel hervor und stellt mir eine Frage, die ich nicht verstehe. Ich liege aber dennoch richtig, als ich ‚Martin Schmitt‘ antworte, denn das quittiert er mir freundlich, indem er als Liedchen ‚Schimitte, Schimitte, Schimitte‘ anstimmt. Hier zahl ich gerne, wenn einer so eine Freude verbreitet. Bis er sich noch aus seinem Häuschen bequemt hat, um die Schranke zu öffnen, ist Martin schon ein bisschen unruhig geworden (er konnte schließlich den Prozess des Ganzen nicht mit verfolgen).

Heute hat Helga Geburtstag! Und sie ist in Neapel, wie sie uns schreibt. Das ist ja gar nicht weit weg von uns, da treffen wir uns doch gerne mit ihr und ihrem Freund Martin abends zum Essen. Zunächst aber fahren wir von Salerno aus weiter und starten einen erfolglosen Versuch, auf den Vesuv zu klettern. Denn: Nicht nur, dass es mal wieder in Strömen regnet heute Nachmittag, nein, sie lassen uns auch gar nicht erst auf das Gelände, von wo aus man zum Krater aufsteigen kann –  nicht zu glauben, aber auch hier schließen sie um  15 Uhr, und wir kommen dort oben erst um kurz nach 3 an. Naja, bei dem Wetter wäre das sowieso nicht der große Spaß gewesen. Wir fahren die Strecke von dort oben an dem vielen Müll, der an den Straßenrändern liegt, vorbei und direkt rein nach Neapel. Dort hoffen wir, einen Parkplatz am Hafen zu finden. Am 4. Parkplatz dürfen wir dann endlich rein, denn Camper mag nicht jeder. Später laufen wir ein Stück hinein in die Stadt und treffen Helga und Martin in dem Hotel, in dem sie wohnen. Wie schön, sie mal wieder zu sehen und dann auch noch gleich Geburtstag feiern zu können 🙂 Wir laufen gemeinsam zu einer Pizzeria in der Nähe. Das Essen und der Wein sind sehr lecker und wir haben eine Menge Spaß, v.a. mit Helgas Kamera, die sich irgendwann selbständig macht und wild in der Gegend herumfotografiert. Die Einstellung ‚ich fotografiere alles, was nicht still hält‘  kannten wir noch gar nicht! Vielleicht waren wir ein bisschen zu laut für die Italiener 😉

Nach dem schönen Abend verabreden wir uns noch, morgen miteinander Pompeji zu besichtigen. Wir schlafen am Hafen von Neapel.

M: Eigentlich sollte uns dieser Tag ja von Salerno aus direkt zur benachbarten Amalfi-Küste führen. Geplant war die Erkundung mit der Holda, weil die tolle Küstenstraße ohnehin für Wohnmobile gesperrt ist – und zwar ganzjährig, nicht nur in der Hochsaison, wie manche Quellen behaupten. Aber: Es regnet….. kein gutes Wetter für Holda, also alternativ auf zum Vesuv – es soll lt. Wetterbericht heute noch aufklaren …..   

Dann: Verflixte Hacke! Gefühlte 30km Serpentinen im Regen -und das mit dem Klaus- nur um dann tatsächlich 50m unter dem Vesuv-Gipfel nicht „hereingelassen“ zu werden. Wo gips denn sowas? Ein eingezäunter Berg – tssss.

Auf dem Rückweg Vesuv-abwärts -immer noch im strömenden Regen- kommen uns ständig irgendwelche neuen und teilweise unbekannten oder dezent „verschleierten“ Autos entgegengebrettert- bergauf und bergab, immer in kleinen Trupps. Nach einer Weile verstehe ich: FIAT testet hier. Belastungsübungen für neue Modelle, teilweise noch in Erlkönig-Verkleidung.       

Auf Neapel -ganz große Stadt- habe ich eigentlich derzeit wenig Lust – aber klar ist: Helgas Geburtstag ruft!

Ein bewachter Parkplatz ist hier in der süditalienischen Großstadt Ehrensache, aber für den Klaus nicht so leicht zu finden – siehe oben. Nachdem das im x-ten Anlauf geklappt hat, kommt dort am nächsten Tag noch Freude auf – bei der Diskussion mit drei Parkplatz-Kerlen, die den uns berechneten Tarif etwas einseitig ausgelegt haben (frei nach dem Motto: 1/2 + 1/2 = 2). Es kommt aber nach einigem Hin und Her doch zu einer gütlichen Einigung;)  

Helgas Feier ist eine ganz prima Sache geworden, wir haben uns allesamt zu lachenden und heulenden Hanswursten gemacht – die Fotos sprechen für sich:))) Ihr kennt das, wenn man/frau irgendwann haltlos am lachen ist, egal was da kommt;)
Danke an Helga für die Einladung und an beide für den in jeder Hinsicht feuchtfröhlichen Abend!

Die Einladung auf einen gemeinsamen Bummel durch Neapels sehr sehenswerte (und im UNESCO-Welterbe gelistete) Altstadt schlagen wir aus – irgendwie sind wir gerade „altstadt-müde“, obwohl gerade diese hier in meinen Reisegedanken durchaus vorgesehen war. So bleibt es für uns bei ein paar kleinen Blicken am Rande und wenigen Schritten durch die große Stadt. Unsere Eindrücke von Neapel beschränken sich auf das Fährhafengebiet und eine suchende Hin-Fahrt durch die maroden Straßen. Am nächsten Tag geht’s mit Helga und Martin an Bord zügig aus der Stadt heraus, die wir also auf unserem „später-mal“-Plan behalten.    

Salerno & Vesuv:            

Helgas Geburtstag:       

Neapel-Stückchen:       


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