Tag 162: Heiße Quellen bei Caronte

B: Nach dem Frühstück gehen wir vom Parkplatz aus die paar Meter hinunter zu den heißen Quellen von Caronte. Hier ist ein relativ großes Becken für das heiße Nass gebaut worden, Schwefelwasser sickert aus der Mauer, die hinter dem Becken angelegt wurde. Von dem Becken aus fließt es in einen Bach, der dann in einen Gebirgsbach fließt, welcher direkt dahinter als Wasserfall herabgestürzt kommt. Ein schönes Fleckchen Erde ist das hier und es liegt auch nicht so viel Müll rum, wie in Termopili. 3 Männer sitzen schon völlig tiefenentspannt in dem Becken, als wir hinkommen. Das Wasser ist nicht ganz so heiß, wie in Termopili, aber ordentlich badewannenwarm. Es ist herrlich entspannend und wir bleiben eine ganze Weile darin, sogar schwimmen kann man ein bisschen. Wieder im Klaus stinken unsere Badesachen und Handtücher (und wir) ordentlich nach Schwefel, gut, das geht bei der nächsten Wäsche wieder raus, meist jedenfalls. Der Tag ist freundlich. Nachher fahren wir einige Hundert Km, bis nach Padula. Nicht nur, um ein gutes Stück weiter zu kommen, sondern auch, weil Martin da wieder einen ganz feinen Stellplatz ausgesucht hat. Hier in Padula steht eine Kartause, also ein Kartäuser Kloster, und zwar das, dessen Kreuzgang der größte der Welt sein soll. Aber dazu mehr morgen 🙂

M: Schwefelbad von Caronte: Erstaunlich auch hier, wie schon an manch anderen Plätzen erlebt: Es gibt eine -im Vordergrund stehende- kommerzielle Verwertung der Attraktion, hier die Terme di Caronte – und auf der anderen Straßenseite ein frei zugängliches Becken, zwar unmittelbar neben dem Parkplatz (so dass wir -geruchstechnisch- direkt am schwefligen Höllenschlund übernachtet haben:)), aber trotzdem mitten in der Natur – eben das von Bettina oben beschriebene Areal. Wenn ich aussuchen könnte und in beiden Fällen nix bezahlen müsste, wäre mir das „wilde“ Schwefelbad trotzdem viel lieber als die luxuriöse Therme….

Bis wir endlich von hier wegkommen, ist es längst spät am Nachmittag. Wir fahren erst mal los und suchen dann im guten und uns von Larissa und Georg geschenkten (Danke!) WoMo-Führer Süditalien/Calabrien nach einem Übernachtungsplatz. Padula scheint geeignet zu sein. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg und in der Italienkarte sehe ich ein Höhenprofil, das nichts Gutes verheißt: Es geht in die Berge! Erst meine ich, dass bei 900m Schluss sein wird, aber letztlich erreichen wir den höchsten Punkt bei knapp 1.200m. Es wird bei der Fahrt früh dunkel und kalt und kälter. Klaus‘ Außenthermometer fällt immer weiter ab und die Gedanken an unsere Sommerreifen in Verquickung mit den hier auf der Autostrada 3 sehr präsenten Sommerreifen-Fahrverbotsschildern machen keine rechte Freude. Über mehr als 100km in den Gebirgslagen ist die A3 eine einzige riesige Baustelle und das „Vergnügen“ zieht sich hin. Manche von uns verschlafen die ganze Aufregung, andere wundern sich über den Alfa der Polizia, der mit eingeschaltetem Blaulicht uns erst überholt und dann ca. 50km -mit Blaulicht- vor uns herfährt. Will er nun was von uns oder nicht? Lass ich mich lieber mal zurückfallen und parke irgendwo oder denke ich positiv und ignoriere alle schlechten Möglichkeiten? Am Schluss letzteres, aber es wäre nicht sonderlich erfreulich gewesen, wenn wir außer einem sicher fetten Bußgeld auch nicht ohne Umrüstung auf Winterreifen hätten weiterfahren dürfen….. Irgendwann biegt der Polizei-Alfa aber ab, die Temperatur fällt nicht  unter 2°C, die Nässe gefriert nicht und wir verlieren an Höhe. Geschafft. Und damit gehe ich mal davon aus, dass der schon alte Gedanke an die Unzulänglichkeit (und stellenweise Unzulässigkeit) unserer Sommerreifen im europäischen Winter seinen letzten Zahn gezogen bekommen hat, denn ab hier wird’s sicher nur noch besser, oder?

 


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