Tag 160: Noto oder auch nicht

B: Habe die Faxen dicke von Regen, Regen, Regen!

M: Na gut, das kann man (meinetwegen auch frau) mal als frommen Wunsch äußern, aber der Regen als solcher schert sich nun mal ’n  Dreck darum ……

Also fahren wir planmäßig weiter, gen Noto, das natürlich auch bestaunt werden will. Es kommt anders.
Noto jedenfalls wäre eine weitere der tollen sizilianischen Barockstädte gewesen (und UNESCO-Welterbe), nur heute offenbar nicht für uns. Nicht, dass wir es nicht versucht hätten. Wir fuhren ja ganz tapfer mit dem Klaus im strömenden Regen dahin (das hätte ich mir eh anders vorgestellt, nämlich von einem sonnigen Strandplatz aus schnell mal mit der Holda – aber Pustekuchen), aber es schifft so dermaßen, dass wir nicht mal Lust haben, überhaupt aus unserem großen Regenschirm auszusteigen. Den restlichen Spielverderber gibt dann  noch der „im Süden“ unvermeidliche Parkplatzbewacher (und Geldkassierer). Hier ist dieser Kerl gleichzeitig so dermaßen überflüssig wie nervig, dass wir Noto den Rücken kehren, ohne der Stadt eine echte Chance zu geben – Pech gehabt;)

So fahren wir gleich weiter, bis an den südlichsten Punkt Siziliens, nach Portopalo mit dem Capo Passero.
Dort machen wir einen Zwischenstopp, bestaunen ein altes Zuckerbäcker-Schlösschen –Castello Tafuri-, das gerade dem wohl zig-sten Versuch einer Renovierung unterworfen wird und begucken von weitem eine sehr alte, ehemalige Fischfabrik, die wildromantisch an den Meeresfelsen klebt (und die ich in meinen Träumereien vom Neuanfang „irgendwo und irgendwie anders“ sofort ins Herz schließe).
Vor der Küste liegt die unbewohnte kleine Isola de Capo Passero mit einer Festung aus Kreuzfahrerzeiten, einem Leuchtturm und längst verlassenen Häusern, die früher im Zusammenhang mit dem Thunfischfang genutzt wurden. Das Inselchen könnte ich gleich auch noch adoptieren (Plan „sanfter“ Tourismus mit Fischfang, Sonnenbaden, Schwimmen, Fauna & Flora, Ruhe!). Na gut, ein etwas überheblicher Gedanke ….  

B: Nach unseren Träumereien in Portopalo will ich noch unbedingt das Häuschen von meiner Cousine Bille sehen! Wenn wir doch schon im Süden von Sizilien sind. Ich weiß zwar, dass niemand zu Hause sein wird, denn Bille wird das nächste Mal hier sein, wenn wir schon über alle Berge sind, aber die Neugier treibt mich natürlich hin. In Santa Maria del Focallo soll es stehen. In ihrer SMS heißt es das hummerfarbene Haus, gut, das ist jetzt interpretationsfähig. Am Ende finden wir es nach  einigem Vor- und Zurückgefahre in der kleinen Straße. Ein wunderschöner Zitronenbaum steht im Hof und trägt seine Früchte mit Stolz. Schnell das Ganze mit Fotos dokumentiert: wir sind hier gewesen! und weiter geht’s dann Richtung Pozzallo.

M: An einem kleinen Strand hinter Pozzallo verbringen wir -wie sich am nächsten Morgen herausstellen wird- unsere letzte Nacht in/auf Sizilien. Pozzallo wollen wir uns nicht mehr anschauen, zu wenig Anreiz. Der Ort hat (neben Lampedusa) inzwischen traurige Bekanntheit erlangt durch die vielen nordafrikanischen Flüchtlinge, die hier im besten Fall noch irgendwie lebend ankommen.     

Übernachtung bei Lido di Noto:

Portopalo & Capo Passero:

 

Billes Haus:

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