Tag 130-135: Gallipoli

B: Martin hat kurz vor Gallipoli einen Campingplatz ausfindig gemacht, der auch im Winter geöffnet ist, mit Namen La Masseria. Den brauchen wir jetzt, denn wir müssen dringend waschen und alles ver- und entsorgen. Es ist ein großer Platz, der trotz der ruhigen Jahreszeit gut organisiert ist, sind wir es doch von manchen Plätzen im Winter gewohnt, dass man oft niemanden antrifft, wenn man mal Waschmaschinencoins oder ähnliches braucht. Hier ist immer jemand da, sogar das kleine Café ist in Betrieb und wir bekommen täglich frisches Brot, wenn wir vorbestellen. Ein paar andere Camper sind auch da, manche haben sich wohl für längere Zeit hier eingerichtet.

Wie schon manchmal, bleiben wir auch hier ein bisschen länger als zunächst geplant, genaugenommen 5 Tage, in denen wir auch diesen Ort Gallipoli erkunden, der mich an Lindau erinnert, da er auch auf eine Insel gebaut ist, die mit dem Festland per Straße verbunden ist. Nur liegt diese Insel im Meer :). Ein schönes italienisches Städtchen ist Gallipoli mit engen, verwinkelten Gassen und immer, wenn wir ein Stück gelaufen sind, landen wir wieder am Meer.

An einem Tag sucht Martin eine sehr schöne, kleine Wanderung raus, genaugenommen im ‚Parco Naturale Regionale di Porto Selvaggio e Palude del Capitano‚. Naja, so groß ist der Park dann auch wieder nicht. Dort fahren wir mit der Holda hin, Meer und Wald erwarten uns, was eine sehr reizvolle Mischung ist.  

Am Sonntag Abend gehen wir in die Einkaufsstadt Gallipoli, genannt „Borgo“ (Dorf), das ist hier der modernere Stadtteil, der der Insel vorgelagert ist. Eigentlich wollten wir gern am italienischen Winterschlussverkauf, kurz Saldi, aktiv teilnehmen. Da wir beide aber so ungern Klamotten anprobieren, bleibt es bei ein paar halbherzigen Versuchen, dafür sind wir schwer beeindruckt davon, wie voll die Straßen und Plätze sind, es herrscht fast Volksfeststimmung.

Am 29. geht es weiter Richtung Sizilien. Wir haben uns noch mal mit Larissa und Georg verabredet, die dann gerade von Sizilien abreisen wollen. Wir fahren den ganzen Tag bis ca. 50 km vor dem Fährhafen Villa San Giovanni und übernachten an einem sehr schönen, aber leider heftig vermüllten Strand.

M: Nach unserer langen Pause bei Nafplio (Griechenland) ist der Campingplatz La Masseria bei Gallipoli für uns der erste seiner Art seit einiger Zeit. Nach Nafplio haben wir nur „wild“ Station gemacht, bzw. lediglich einmal einen reinen Stellplatz genutzt. Es ging uns gut dabei, aber jetzt wird es mal wieder Zeit für externen Komfort. La Masseria ist ein großer Platz, einer von der Sorte, wie sie z.B. auch in Kroatien üblich sind (mit Spaßbad, Ferienhäusern usw.). Jetzt, im Winter, ist aber alles friedlich und fast leer. Bemerkbar ist, dass man hier inzwischen wohl auch um „Überwinterer“ buhlt – es gibt attraktive Angebote ab 14 Tagen Aufenthalt (€ 10,-/Tg. komplett – und mit Privatbad). Nicht schlecht und eine Alternative, wenn man so hört, dass es im Winter in Südspanien inzwischen häufig voll sein soll auf den Plätzen. Naja, wenn wir mal Rentner sind ….      

Die kleine Wanderung im ‚Parco Naturale Regionale di Porto Selvaggio e Palude del Capitano‚ ist für mich purer Seelenbalsam. Herrlich: Wälder!, die ich sehr gerne auf Hügeln und durch Täler wandernd genieße. Hier merke ich: Das fehlte mir über Wochen und Monate. So sehr ich auch die kargen Felsen und harten Böden in Griechenland interessant fand, ist es anscheinend doch eine Wohltat, endlich einmal wieder eine nennenswerte Ansammlung „echter“ Bäume um mich herum zu erleben.

Im kleinen Naturpark befindet sich in einer Klippe am Meer auch der Fundort der ältesten Überreste des modernen Menschen, Homo Sapiens: Die „Höhle des Pferdes“ – Grotta del Cavallo. Optisch macht die Höhle nix her, aber das Alter der Funde – 2 Milchzähne:) – beeindruckt: ca 45.000 Jahre!    

Danach haben wir uns bei Wikipedia mal wieder schlau gemacht, diesmal: Was eigentlich den Unterschied zwischen einer Höhle und einer Grotte ausmacht. Auch interessant;) – guckst du hier: Wikipedia/Grotte.

Gallipoli:

Parco Porto Selvaggio:

 

Übernachtung am Strand – auf dem Weg nach Sizilien:

 

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