Tag 82-114: Unsere Zeit in der Argolis

M: Die Argolis, „unsere“ Landschaft im Dezember 2014.

Da wir uns hier viel Zeit lassen, lernen wir die Argolis im Winter etwas kennen. Es sind hier alle „Zutaten“ für eine schöne und abwechslungsreiche Gegend gegeben:

Das tolle und klare MEER – mit etwas Überwindung warm genug zum baden, auch im kalten Dezember;
der STRAND am Meer, kilometerweit mit Sand oder runden Kieseln;
die BERGE – für uns sogar mit Schnee!;
die fruchtbare EBENE mit riesigen Zitrusplantagen – hm, es gibt jeden Tag ganz frischen! Orangensaft!;
lange WEGE zum laufen oder wandern;
kleine ORTE wie Drepano nahe unserem Stellplatz – „echt griechisch“;
kleine, lebhafte STÄDTE wie Navplio oder Argos;
haufenweise ANTIKE – fast direkt „vor der Haustür“

und, und , und ……..

Das alles ist wunderbar und unbedingt eine Reise  wert.

Andererseits erschreckt uns jeden Tag ein bisschen mehr der viele Dreck, der Umgang der Griechen mit Ihrer schönen und wertvollen Natur, der oft desolate Zustand von Häusern, Straßen und allem möglichen. Orte wie Tolo, die vom Tourismus leben und zumindest jetzt im Winter nur trist und vergammelt aussehen, lassen bei uns keine gute Laune aufkommen.  Vielleicht ist uns das alles nicht egal genug, vielleicht zu deutlich, dass es den Menschen hier oft nicht gut geht – obwohl in dieser Landschaft alles vorhanden ist, um Menschen in mehrfacher Hinsicht „reich“ zu machen.
Während unserer Zeit in der Argolis ist Orangenernte. Aber in vielen Plantagen wird nicht geerntet, die Früchte fallen überreif ab und vergammeln. Arno berichtet, dass Plantagenbesitzern teilweise das Geld fehlt, um Pflücker (meist Gastarbeiter aus Pakistan) zu engagieren. Im Grunde erleben wir die Krise der Griechen direkt vor Ort.

Schön isses trotzdem hier – besucht doch mal die Argolis, Ihr werdet es schon sehen!

WETTER: Am Schluss waren wir lange Wochen in (oder in der Nähe von) Navplio und haben dabei alles Mögliche an Wetterkapriolen erlebt.

Wir sind bei gutem Wetter angekommen, konnten Sonnenstunden genießen, 10m weiter am herrlichen Sand- und Palmenstrand ins Meer springen (und manche von uns haben das auch wieder ausführlich genauso gemacht). Sobald die Sonne aber nachmittags (leider immer viel zu früh) ihre Höhensonne ausgeschaltet hat,  wurde es unangenehm. Die Nächte wurden kalt und kälter, der Schlaf-Klaus ist bis zum Morgen dann ordentlich ausgekühlt gewesen. Schlussendlich durfte die Heizung dann auch nachts weitersäuseln….

Regen wurde unser zuverlässiger Alltag.

Kurz vor Weihnachten gab es dann noch einen deutlichen Temperatursturz mit kuriosen Folgen: Das Meer direkt vor unserer Nase schien eines Morgens rundum zu kochen, überall stiegen Schwaden aus dem Wasser auf.  Simple Erklärung: Das Wasser war noch immer schön warm, die Luft eisig kalt, der Rest gehört zur Physik, oder?

Dann kam auch der Schnee: Dass es in GR schneit, ist nicht neu. Es hat durchaus Wintersportgebiete. Aber die sind woanders, nicht in der Argolis.  Die Berge rund um den Argolischen Golf waren auf einmal weiß gepudert – und das blieb dann auch so. Eine prächtige Kulisse für unsere Sinne: Palmenstrand, warmes Meer, weiße Berge, Weihnachten!

Triton II, unser Campingplatz, ist ohnehin weit und breit der einzige  ganzjährig offene Platz und eigentlich scheint er auch ganz gut für den Winter gerüstet. Ok, duschen in oben offenen und unbeheizten Räumen wird irgendwann ab 10°C abwärts ungemütlich – aber solange richtig schön heißes Wasser läuft, ist alles noch im grünen Bereich. Das wird aber auch nix mehr, wenn nachts die Leitungen einfrieren – das ist passiert und darauf waren die Leute vom Platz nicht vorbereitet. Temperaturen unter Null? Das gibt es sonst hier nicht – da haben wir ja mal richtig Glück gehabt:(

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