Tag 96: Epidauros, Wirkungsstätte des Asklepsios

M: Epidauros oder Epidavros – hier wird es wieder einmal spannend: Entsprechend der griechischen Mythologie ist hier eine der Wirkungsstätten von Asklepios zu finden. Und wer kennt den nicht, den Gott der Heilkunde, gelle?

Tatsächlich handelt sich bei Epidauros um ein antikes Heil- und Kurzentrum, das sich anscheinend (mithilfe des o.g.) seinerzeit sehr gut vermarktet und kräftig in die Infrastruktur investiert hat.

So gibt es u.a. ein wunderschönes und toll erhaltenes Amphitheater, das immer noch mit seinen 55 Sitzreihen und Platz für 12.000 Menschen imponiert. Im Sommer  gibt es hier wieder Aufführungen antiker Dramen. Sehr interessant, aber: Dazu muss es halt erst mal wieder Sommer sein.  Da isses wieder, unser altes Problem – der fehlende Sommer;)

Frühe Kultstätten gab es hier bereits im 7. Jh v.Chr., dann war es Apollon, der verehrt wurde. Es folgte sein Göttersohn Asklepsios, der den Ort berühmt machte. Und später haben auch die Römer hier weitergemacht, gekurt und sich heilen lassen. Billig war das sicher alles nicht. Allein schon das: Es gab ja keine Bahnen, Busse, Flugzeuge …..

Außerdem haben hier die Asklepieia (panhellenische Spiele)  stattgefunden,  entsprechend denen z.B. in Olympia. Das Stadium und zugehörige Bauten sind elementar zu sehen.

Ganz klar: Epidauros ist UNESCO-Welterbe – darunter machen wir es jetzt kaum noch;)
Trotzdem stellt sich bei uns beiden heute erstmals eine gewisse Ernüchterung ein: Das Theater ist toll, die „alten Steine“ dagegen empfinden wir heute/diesmal als eher öde… Es ist eine große Fläche, die da einstmals mit stolzen Bauten glänzte. Heute können wir noch einige Grundrisse nachvollziehen und zwei Säulen bewundern, die rekonstruiert wurden. Ansonsten liegen überall viele, viele antike Steine herum, teilweise sortiert oder irgendwie geordnet. Das übliche große Schild am Eingang verkündet, dass die EU die Arbeiten mit so ca. 12,3578 Millionen € sponsort. Nun, Ausgrabungsarbeiten brauchen halt ihre Zeit…. überall sind irgendwelche Kräne und Gerüste im Einsatz, aber es sieht einfach nicht nach Einsatz aus. Vielmehr nach Stillstand. Und das schon länger. Aber was wissen wir schon.

Spannend aber, wie die Sache (Kur, Heilung) damals abgelaufen ist. Erstmal die kultische Reinigung in Brunnen oder Brunnenhaus, dann das Opfer an Apollon.

Jetzt, wichtig!: Schlafen im Abaton, um im Traum durch den Gott Asklepios höchstpersönlich zu erfahren, welche Heilmethode für einen selbst die geeignetste ist. Alternativ, später angewandt: Hypnose.

Es folgte das Gespräch mit einem Priester über das anzuwendende Heilverfahren (Bäderkuren, Entspannungskuren, operative oder medikamentöse Verfahren bzw. Kombination aus alledem).

Und wenn man nicht gut aufpasst, verläuft man sich bei  Betrachtung und Verstehen-wollen der ganzen Geschichten und historischen Beschreibungen immer mal wieder in den Verflechtungen aus Mythologie und „echter“ Geschichte.

Jedenfalls berichtet uns die Mythologie auch von Schlangen im Einsatz – irgendwoher muss die Schlange im Äskulap-Stab der Apotheker und Ärzte ja kommen. Aber deren Werk und Wirken wiederum ist keine Mythologie, oder?

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