Tag 76: Mystra – historische Großstadt

M: Mystras (oder Mystra) – eine untergegangene Großstadt aus alter Zeit, angesiedelt auf einem steilen Vorberg des Taygetos-Gebirges. Zuerst wurde von Kreuzrittern (die mal wieder…) im 13. Jahrhundert eine Burg errichtet, die das Tal von Sparti überwachte. Dann kloppten sie sich mit den Truppen von Byzanz, verloren und mussten Mystra abliefern. Die Menschen aus dem nur wenig entfernten Sparti hatten irgendwann die Schnauze von den ganzen Kreuzrittern „in the town“ voll und zogen reihenweise um nach Mystras – dort gab es immerhin die starke Festung, in deren Schutz und an deren Hang sie sich ansiedelten. Es entstand eine Stadt, die irgendwann mehrere 10.000 Einwohner zählte und als kulturelles Zentrum der Region galt. Später kamen dann die Osmanen und darauf die Venezianer und erklärten Mystras jeweils zu ihrem Ding. Als dann die Griechen im 19. Jh. ihren eigenen Freiheitskampf führten, ging die Stadt leider komplett zu Bruch und anschließend hatte keiner mehr die Lust zum Aufbau. Es gab ja noch Sparti, das man vor Hunderten von Jahren aufgegeben hatte und das nun wieder aufgehübscht wurde.

So bietet sich Mystras heute als Ruinenstadt dar, wie alle griechischen Dings allerdings täglich nur bis längstens 15:00. Danach isses nur noch ne geschlossene Ruinenstadt. Da wir aber direkt vorm unteren Tor übernachteten, waren wir bereits kurz vor 12:00! am Eingang:))) 3 Stunden Zeit für Mystras bedeutet eine stramme Tour, den Berg hoch und runter. Dabei eine Kirche nach der anderen bewundern und über die gigantischen Ausmaße der ehemaligen Stadt staunen. Staunen allerdings auch darüber, wen oder was die Leute geritten hat, ausgerechnet an diesem steilen Hang zu siedeln – wo es doch vor der Nase herrliche, fruchtbare Ebenen gibt. Der tolle Ausblick alleine wird es nicht gewesen sein, aber vielleicht ging es wirklich ganz banal um Angst und Schutz. Die „Straßen“ in der Stadt waren so steil und eng, dass für Karren und Wagen da nix ging. Es ist auch heute immer noch steil im Ort, immer noch höher geht es hinauf, der Blick über die Ebene wird immer gigantischer und dann ist auch schon das nächste Highlight in Sicht – der ehemalige Herrscherpalast, der Sitz des Despoten. Aber leider: Geschlossen, wird gerade neu aufgebaut (Renovierung würde den Umfang nur unzureichend beschreiben). Irgendwelche Informationen gab es dazu vorab nicht. Also noch bis zur eigentlichen Festung hochgekämpft und alles noch mal von oben genossen und dann beim Abstieg gemerkt, dass es schon 14:50 ist. Ähm, in 10min klappt das nicht nach unten ….. so um 15:15 gleiten wir dann elegant nach draußen, denn die Angestellten stehen noch zum Plausch versammelt vorm Tor; Schlüssel bereits in der Hand.


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